Ambrosius – Die wahre Tapferkeit

Tapfer ist somit, wer im Leiden gleich welcher Art immer getrosten Mutes bleibt. – Und mit Recht nennt man wahrhaft das Tapferkeit, daß einer sich selbst besiegt, den Zorn bezwingt, durch keine Lockungen sich umstimmen und beugen läßt, im Unglück die Fassung nicht verliert, im Glück nicht übermütig wird und im Wandel der vielfach wechselnden Dinge nicht wie eine Windfahne hin- und herschwankt.Was gibt es aber Erhabeneres und Großartigeres, als den Geist zu schulen, das Fleisch zu beherrschen und dienstbar zu machen, daß es seinem Befehle gehorcht, seine Ratschläge befolgt, um unverdrossen, wenn es gilt, Kampf und Mühe zu bestehen, das Vorhaben und den Willen der Seele auszuführen.

De officiis 1,181