Martin Luther – Unglaube

Der verzweifelte Unglaube steckt so tief in uns, daß wir immer in Sorge sind, wir müssen verhungern. Das kommt nur daher, daß wir gewiß wissen wollen, wie uns Gott ernähren will. Wir wollen das Haus voll Korn und die Kasten voll Geld haben und so Gott an Haus und Kasten anbinden, Er aber will frei und ungebunden sein, weder an Zeit, Person, Stätte, noch dieses oder jenes. Man lasse ihn dafür sorgen, wie er uns ernähren will. Er wird wohl Korn und Geld geben und Zeit und Maß wohl treffen; du denke nur: ich will heute arbeiten, werde schon dabei sehen, woher er’s gibt; morgen wieder ebenso. Dann wirst du bald inn werden, daß er dich ohne deine Sorge ernährt.