Christoph Blumhardt – Nachfolge

Schon den Kindern prägt man von klein auf total falsche Begriffe ein. Da lehren wir unsere Kinder den Vers: „Weil ich Jesu Schäflein bin, führt er mich auf gute Weide.“ Ich sage: Nein! Weil du Jesu Schäflein bist, deswegen hast du Wolle, und die mußt du scheren lassen! Man hat die Schafe nicht wegen der Weide, sondern man hat sie wegen der Wolle! Wir sollten opponieren gegen alle die Sprüchlein und Verslein, die von frühester Jugend an unseren Kindern lauter Schmeicheleien ins Herz legen, daß kein Kind mehr daran denkt, daß es seine Haut lassen muß für den lieben Gott. Er soll immer geben, und keines denkt daran, daß es auch etwas zu leisten hat. Und doch steht das Wort des Herrn Jesus da, wie man sein Leben hergeben soll. Wir sollten schon zu unseren Kindern in der Wiege sagen: „Du Kind, du mußt sterben für den lieben Gott! Und wenn du etwas suchst für dich in deinem Leben, dann wehe dir!“

So sollen wir hinstehen; aber statt dessen sagen wir: „Der Herr segne dich,liebes Kind, und behüte dich auf deinen Wegen!“ Diesen weichlichen Sinn pflegen wir an unseren Kindern. Was Wunder, wenn sie dann so unverschämt sind gegen den lieben Gott und sie schließlich, wenn er nicht gleich hilft, ihm fluchen? Darum wollen wir es anders machen, und wenn wir auch ganz vereinsamt bleiben auf der Welt. Wir wollen ein Volk sein, das sein Leben in die Schanze schlägt, und dann werden wir es noch erleben, daß sich die Welt dreht.