Irenäus – Der Mensch als Partner Gottes

Darin unterscheidet sich Gott vom Menschen, daß Gott schafft, der Mensch geschaffen wird. Nämlich der Schaffende ist immer derselbe; was aber geschaffen wird, muß Anfang und Mitte, Zunahme und Vermehrung empfangen. Gott spendet Wohltaten – der Mensch empfängt sie. Gott ist in allem vollkommen, sich selber gleich und ähnlich, denn er ist ganz Licht, ganz Geist, ganz Sein und Quelle alles Guten; der Mensch aber schreitet fort und wächst zu Gott hin. Wie nämlich Gott immer derselbe ist, so schreitet auch der Mensch, der in Gott erfunden wird, immer fort zu Gott hin. Auch hört Gott nicht damit auf, dem Menschen wohlzutun und ihn auszustatten, und der Mensch hört nicht damit auf, von Gott Wohltaten zu empfangen und bereichert zu werden. Als Gefäß seiner Güte und als Werkzeug seiner Verherrlichung ist der Mensch dem dankbar, der ihn geschaffen hat; wiederum der Undankbare, der seinen Schöpfer verachtet und seinem Wort nicht untertan ist, wird zum Gefäß seines gerechten Gerichts. Er hat denen, die immer Frucht bringen und mehr Silber vom Herrn haben, verheißen, noch mehr zu geben: „Ei, du guter und getreuer Knecht, weil du in wenigem getreu warst, will ich dich über vieles setzen. Gehe ein zu deines Herrn Freude.“ Der Herr selbst verheißt sehr vieles.