Macarius: Bibellese

Lies fleißig, betrachte und lerne mehreres aus dem Evangelium und andern Büchern der heiligen Schriften auswendig; welche Gedanken dich dann auch überfallen; so sieh dich hienieden nicht um, hebe höher deinen Blick und sogleich wird dir Hülfe vom Herrn werden!
(Apophthegm. ex Cotelerio Monumen. eccles. gr. Tom. I.)

Macarius: Nachfolge

Die, welche dem Worte Gottes Folge leisten und gute Früchte bringen, zeichnen sich aus … durch diese Werke: …. Durch Milde, durch anhaltendes Gebet, durch achtsames Lesen der göttlichen Schriften, durch Glauben, Demuth, Liebe…
(lib. de patient. et. discret.)

Macarius: Bibellese

Bei welchen das göttliche Gesetz tiefen Eindruck im Herzen gemacht hat, deren Verstand ist erleuchtet, und dann, von beständiger Sehnsucht nach unsichtbaren Gütern ergriffen, können sie mit unüberwindlicher Kraft der Versuchung zum Bösen Widerstand leisten: wer aber mit dem Worte Gottes nicht gerüstet und in den heiligen Schriften nicht erfahren ist, der wähnt mit eitlem Stolze, aus eigener Kraft der Versuchung zur Sünde widerstehen zu können.
(Homil. 25)

Macarius: Nutzen der Bibellese

Wie, wenn ein König durch einen Befehl allen, welchen er Freiheitsbriefe und Gnade ertheilen will, dieses bekannt machen läßt: Eilet, zu mir zu kommen und Gnade zu empfangen! Falls sie aber nicht kommen und nicht Theil nehmen wollen an der Gnade; so nützt es ihnen nichts, den Befehl zu lesen, vielmehr machen sie sich der Strafe des Todes schuldig, indem sie sich weigern zu kommen, und sich von der Hand des Königs begnadigen zu lassen: auf gleiche Weise sind die heiligen Schriften, wie Briefe von Gott an die Menschen erlassen, worinn er ihnen befiehlt, daß seine Verehrer, die im Vertrauen ihn bitten, himmlische Wohlthat erhalten sollen von seinem göttlichen Wesen … Wenn nun der Mensch nicht kommt, nicht bittet, nicht annimmt; so wird das Lesen der heiligen Schriften ihm keinen Nutzen gewähren; vielmehr macht er sich dadurch sträflich; weil er die Wohlthat des Lebens, ohne die es unmöglich ist, des unsterblichen Lebens theilhaftig zu werden, von dem König dort oben nicht annehmen will.
(Homil. 39.)