Der Glaube ist gar keine Kunst, sondern der erste Anfang des Glaubens ist Not. Niemand als einer, der den Geist des Luzifers, einen satanischen Hochmut und Blindheit hat, dass er sein leibliches und geistiges Elend nicht sehen will denn das ist Satans Geist und Satans Stolz hat Gefahr hinter den Notglauben wegzukommen. Denn wenn ein Mensch bloß allein menschlich hochmütig und eigenliebig ist, endlich doch den Faden seines Grundverderbens und Elendes in sich selbst findet, und seine Entschuldigungen hören auf, so fängt er an sich selbst zu schelten, sich selbst zu verdammen; und sobald er das tut, sobald er sich selbst für verloren erkennt, so wird ihm von selbst Angst, er darf sich nicht Angst machen, darf sich keine Not einbilden. Und wenn ihm die Angst bleibt und zunimmt, und mengt sich in alle seine Geschäfte, und er muss um Hilfe rufen, da ist er im Glauben, im Notglauben, im seligmachenden Glauben, und weiß selbst nicht wie er hineingeraten ist; ich glaub’s gern, denn ich hab’s gern.\\
So leicht ist es selig zu werden; so ohne alle Entschuldigung bleiben die, die aus Unglauben verloren gehen.