Gossner, Johannes Evangelista – Jesus kennen

Ach, liebe Freunde, bildet euch nicht ein, dass wir Jesum kennen; wir fangen an, Ihn zu kennen, wenn wir Ihn erst recht zärtlich und über alle Dinge lieb gehabt haben, wenn uns in der Welt nichts mehr neben Ihm steht, wenn wir uns selbst, unsere Gesundheit, Leben, Hab und Gut, unser Vergnügen (denn von Ansehen in der Welt ist gar keine Rede), wenn wir uns selbst mit Leib und Leben aus Liebe gegen Ihn vergessen; aus Liebe zu Ihm uns gram sein können zu gewissen Zeiten, so sage ich, ist ein kleiner Anfang seiner Erkenntnis Schuld daran, es kommt daher, weil wir erkennen, dass Er sein Leben für uns gelassen hat. Und unser ganzes Leben besteht im Zunehmen oder Wachsen in dieser Erkenntnis, dass wir Ihn heute besser kennen als gestern, in einem Jahre um ein Jahr besser, in zwanzig Jahren um zwanzig besser, und in der Ewigkeit um eine Ewigkeit besser, als jetzt. Das ist die große Wissenschaft, die unerschöpfliche Erkenntnis; in Ihm, in seiner Person liegt ein Schatz von Weisheit und Erkenntnis verborgen, der nicht auszugründen und auszuleeren ist.

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