Franz Härter – Die Unerschöpflichkeit der Gotteskraft

Das Evangelium bringt mit des Geistes Fülle die Lebenskraft in den neuen Menschen: das ist die Kraft Gottes auf Golgatha, oder das Wort vom Kreuz, das alle Weisheit der Weisen zunichte macht. Mit großer Freudigkeit sprechen wir dieses aus; denn wir wissen aus der Geschichte und Erfahrung, wie diese Gotteskraft seit mehr den 1800 Jahren so siegreich sich erwiesen. Die Gnadenordnung näher kennenzulernen, ist für den Christen von großer Wichtigkeit; denn, wem es um seiner Seele Seligkeit zu tun ist, muß sich wohl hüten vor den Blendwerken, womit der Teufel, die Welt und das eigene Fleisch die Anfänger im neuen Leben irre zu machen suchen. Die größte Gefahr besteht nämlich darin, daß mancher Neuling sich für gar gefördert hält, und die Erweckung mit der Bekehrung verwechselt, auch sich einbildet, das Wissen der Wahrheit sei schon der Glaube, welcher gerecht und selig macht.

Franz Härter – Vom Leben im Glauben

Der Herr hat einen Mut und eine Freudigkeit in mich gelegt, von denen ich vorher nicht wußte, ja die ich nicht einmal für möglich hielt; aber er hat die Kraft des weltüberwindenden Glaubens in mir geweckt durch sein Wort. Ich war von Natur einer der schüchternsten Menschen, zitternd, wenn ich einen Unbekannten sprechen sollte, und stets ängstlich in mich selber zusammengezogen; von der Zeit an, wo ich meinen Heiland kennenlernte, ging mit meinem Wesen eine große Änderung vor. Dabei muß ich ausdrücklich bemerken, daß ich das Bewußtsein meiner eigenen Ohnmacht nie verlor, bei aller Stärkung, die mir gegeben wurde; ich war in meinen Augen nichts anderes als ein Elender, der, wenn ihn die Gnade verließ, sogleich in nichts zusammensänke.