Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten; dieß fordert er selbst von dir. Du betest ihn aber nicht an, außer nur dadurch, daß du ihn liebest. Denn man betet nur das an, was man liebt. Deswegen muß man Gott, weil er größer und besser als alles ist, was man findet, mehr als alles lieben, damit man ihn anbete.
Kategorie: Augustinus Aurelius
Augustinus
Wenn dir Gott bloß deswegewn seine Gnade ertheilte, weil er es umsonst ertheilt; so liebe auch die umsonst; Liebe die Gottheit nicht um eines Lohnes willen: Sie selbst sei dein Lohn.
Augustinus – Gesetz der Werke und Gesetz des Glaubens
Was das Gesetz der Werke mit Dräuen gebeut, das erlangt das Gesetz des Glaubens durch den Glauben. So schließen wir nun, daß kein Mensch gerecht wird durchs Gebot eines neuen Lebens, sondern allein durch den Glauben an Jesum Christum.
Augustinus – Fehltritte
Dazu sind die Fehltritte der großen Männer aufgeschrieben, daß man sich überall vor jenem apostolischen Ausspruch fürchte: Wer da steht, der sehe zu, daß er nicht falle! Wenn solche Säulen wanken, wer sollte da nicht zittern und erschrecken!
Augustinus – Zu Psalm 51
Viele wollen wohl mit David fallen, aber nicht mit David aufstehen. Nicht zum Fallen, sondern zum Aufstehen wird uns sein Beispiel vorgehalten. Wer nicht gefallen ist, höre es, damit er nicht falle; wer gefallen ist, höre es, damit er aufstehe.
Augustinus – Gerechtigkeit
Ich hätte verzweifeln müssen wegen meiner vielen Sünden und unzählbaren Versäumnisse, wenn nicht dein Wort, o Herr! Fleisch geworden wäre und unter uns wohnte. Aber jetzt getraute ich mir nicht mehr zu zweifeln, geschweige zu verzweifeln; denn nachdem wir, da wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes; um wie vielmehr werden wir, da wir nun versöhnt sind, selig werden durch Ihn? Ich setze aber alle meine Hoffnung und meine ganze Zuversicht mit voller Gewißheit auf sein kostbares Blut, welches für uns und zu unserm Heile vergossen ist; durch dasselbe lebe ich auf, und im Vertrauen darauf sehne ich mich, zu dir zu kommen, nicht mit meiner Gerechtigkeit, sondern mit der Gerechtigkeit, die von dem Sohne, unserm Herrn Jesu Christo, kommt.
St. Augustin. Medit. C. 14.
Aurelius Augustinus – Was können wir von Gott sagen?
Ohne höheres Licht so viel als Nichts, mit höherem Lichte, so viel als ein Mensch von Gott sagen kann. Die Barmherzigkeit Gottes muß das Meiste thun, muß helfen, daß jeder so viel fasse, als er tragen kann, denn ich sage nur, was ich sagen kann. Den suche ich noch immer, der es sagen kann, wie es ist. Vielleicht, verzeiht mir das kühne Wort, hat auch Johannes nur gesagt, wie er’S konnte, nicht, wie es ist, denn er redet als Mensch von Gott, zwar erleuchtet, aber immer noch Mensch. Als erleuchtet sagt er Etwas, unerleuchtet hätte er nichts gesagt.
Aurelius Augustinus – Dreieinigkeit
Gott gab uns seinen Sohn als Lösegeld, den heiligen Geist als Unterpfand der Liebe. Sich selbst und sich ganz spart er uns auf als Erbgut und Kindertheil.
Aurelius Augustinus – Wunder
Wer noch Wunder fordert, um glauben zu können, ist selbst ein großes Wunder, indem er bey dem Glauben der Welt noch ungläubig ist.
Aurelius Augustinus – Lehramt
Das Lehramt von Außem ist ein Hülfsmittel, um die Leute äußerlich zu ermahnen, der aber das Herz lehrt, der hat seinen Lehrstuhl im Himmel, deßwegen sagt er selbst: „Einer ist euer Lehrer.“ Christus ist also der einzige Lehrmeister, Er redet innerlich zu euch, wo niemand von Menschen ist.