Johannes Mathesius – Aus der Predigt vom Glasmachen.

Dies wird euch Bergleuten, die ihr euer Leben hier in Mühe und Arbeit und meistenteils unter der Erde in bösen Wettern, Dämpfen, Hüttenrauch und Nebeln zubringet und dasselbe oftmals drinnen verkürzet, sehr lieblich zu hören sein, weil ihr nicht allein im Glasmachen ein Bild und Gleichnis spüren werdet, wie uns voraus Gott seine Erze wachsen läßt, sondern werdet hier auch einen seligen Bericht hören, welchen Körper und himmlisch Wesen wir armseligen Leute in jenem Leben bekommen werden, wenn dieser Leib leuchten wird wie die liebe Sonne und klarer denn ein Kristall oder Venedisch Glas sein und in Ewigkeit bleiben wird, darin das Blut Jesu Christi brennen und die Flamme des heiligen Geistes leuchten und funkeln wird wie in einem schönen Rubin.

Johannes Mathesius – Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken

Eine Schlacke ist ein loses, leeres Metall oder Unflat, darin nichts Gutes mehr ist. Also ein gottloser Mensch ist eine rechte taube Schlacke, darin nichts Gutes mehr von Gott, seinem Wort und Geist ist. Einen solchen gottlosen Menschen malet nun auch der heilige Geist in einer tauben Schlacke vor. Außen ist die Schlacke wohl glatt und gleißet bisweilen wie ein dunkel Glas, wie die Gottlosen auch ihre glatten Zungen und ihre gleißnerische Heuchelei haben. Aber daneben ist sie scharf, verletzt gern alle, die mit ihnen umgehen, wie Christus die Gottlosen Dörner und Wölfe nennt, vom Reißen, Ritzen und Stechen. Eine gottlose Stadt, darinnen keine Gottesfurcht, Wort, Gehorsam, Ehrbarkeit, Wahrheit und Redlichkeit mehr innen ist, die ist ein Haufe tauber Schlacken.