Butzer, Martin – Über den Tod Zwinglis

„Ich achte zwar das Schauspiel eines bewaffneten Bischofs nicht für so unwürdig, wenn der Krieg auf einen Befehl Gottes begonnen worden und es bis zum Äußersten gekommen ist. Ich glaube aber, diesmal hat der Willen des Herrn gefehlt. Die Waffen sollen das Letzte sein, wozu Christen ihre Zuflucht nehmen.“

Butzer, Martin – Über sich selbst

„Ich begehre weder Gunst noch Lob von Jemand, will auch nit für gelehrt geachtet sein. Möchten wir Jesum Christum den Gekreuzigten lernen, hätten wir Kunst genug.“

„Leider fehlet mir viel, in dem, dass ich meinen Dienst nit so eifrig und ordentlich verrichte und mein Leben zu demselben nit so gänzlich anschicke und vollbringe, als ich sollte“

„O dass ich doch ein wenig meinem Herrn und Erlöser möchte nachfolgen und des dankbar sein, der ich doch nichts bin, nichts kann, noch vermag! Alle habe ich durch ihn, aus Gnaden des Vaters.“

„Gott weiß, dass ich Eurer fürstlichen Gnad noch irgend einem Herrn in göttlicher Sache nie um eigenes Gewinnes willen gedienet hab; wo ich der Kirche und auch Einzelnen dienen kann, zu Förderung ihres Heils, da bin ich bereit zu tun, was ich schuldig bin, und wozu mir Gott die Kraft verleiht. Das Amt ist mir aufgelegt, weh mir, wenn ich sein nicht warte mit allem Fleiß. Mein Lohn ist der: dass meine Arbeit fruchtbar gewesen sei.“  (An Philipp von Hessen)

Butzer, Martin – Über den Tod zweier seiner Töchter

„Wir haben ein kleines Kreuzlein empfangen, der Herr hat uns unsere jüngste Tochter Irene, gar ein hübsch, lieblich, verständig Kindlein (so dünkt uns Eltern), zu sich genommen. Ihm sei Lob und geb uns die Kraft, dass es zu unserer Seele Heil gereiche.“

„Du weißt nicht, wie schwer es fällt, Kinder zu verlieren. Ach! Wie sehr wünschte ich, alle die meinen noch zu haben! Doch, Herr Jesus, du weißt was uns gut ist.“

Butzer, Martin – An seinen Sohn

In welch herzlichem Ton ermahnt Butzer seinen zwanzigjährigen Sohn Nathanael (welcher, schwachsinnig, Gerber und später Sigrist an der Alt St. Peterkirche wurde): „Ich weiß leider deine Schwachheit an Leib und Gemüt wohl,“ so schreibt er, „und habe wahrlich ein väterlich Mitleid mit dir. Und dennoch hat dir der Herr, etwas zu lernen und zu tun, die Maße seiner Gnad gegeben; die verleugne nicht, ja erwecke sie in dir durch wahres gläubiges Gebet, durch fleißiges Hören und Lesen Gottes Wortes und Halten zu den Gottesfürchtigen, und ohne Unterlass übe dich in dem Katechismus und lerne den gekreuzigten Heiland Jesum Christum immer besser erkennen und in ihm suchen allen Nutz, Trost und Lust …“

Butzer, Martin – Vom Glauben

Eine Frömmigkeit, die ein Ende hat, ist nicht die wahre Frömmigkeit, deswegen auch ist ein Glaube, der ein Ende hat, nicht der wahre Glaube.

Wahren Christen steht im Handel Gottes allezeit zu, vorwärts und nit zurück zu schreiten, in allem Guten zu- und nit abzunehmen.

Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung, und die Söhne der Wahrheit verteidigen die Wahrheit durch die Wahrheit.

Das letzte Ziel besteht darin, dass Christus herrsche, und dass wir ihm ganz ergeben seien. Alles was nicht auf dieses Ziel sich richtet noch dasselbe fördert, verurteilen wir.

Butzer, Martin – Geist

Den Geist Gottes, um die heilige Schrift zu verstehen, so weit es zum Glauben und zur Seligkeit notwendig ist, haben alle Menschen, die Gott mit Ernst darum anflehen.

So steht uns zu, die wir Diener sind des Geistes, und sollen es stets lehren, dass der Geist lebendig mache und das Fleisch kein nütz sei, dass wir die Leute von allen leiblichen Dingen zu rechtem Glauben und Lieb des Geistes führen.

Möchte der fromme und freie, tiefe und zugleich stets auf das Praktische gerichtete, wahrhaft christliche Geist, von dem jedes dieser Worte zeugt, uns Alle erfüllen und beseelen.

Butzer, Martin – Nachfolge

Der Schuhmacher und Schneider soll auch in seinem Schuh- und Kleidermachen auf Heiligung des göttlichen Namens und Förderung des Reiches Christi sehen.

Das ist der beste und vollkommenste Stand auf Erden und seligest, in dem einer seinem Nächsten zum nützlichsten und fürderlichsten dienen mag.

Die Oberen, die vor und über allen anderen Menschen sind, sollen das Werk Gottes und Christi immer suchen, und seligmachen was verloren ist, auch vor allen anderen beweisen und üben.

Es prangen die wahren Heiligen nicht mit ihrer Heiligkeit, sondern je mehr sie deren haben, je mehr sie sich ihres Mangels beklagen.

Butzer, Martin – Sakramente

Die Sakramente sind heilige Übungen und Handlungen der Kirche Christi, in welchen uns durch die Wort und Zeichen, vom Herrn dazu verordnet, die Erlösung und Gemeinschaft unseres Herrn Jesu Christi dargegeben und mitgeteilt wird. Das ist also unsere Art, was wir einander herzlich versprechen und versichern wollen, dass wir dasselbig nit allein mit Worten, sondern auch mit äußern Gebärden und Zeichen tun.

Bucer, Martin – Kirche

Wir sind Gott- und Christgläubig, nicht Kirchgläubig.

Wo man das Wort Gottes lauter prediget und gern hört, da man Christo untertänig ist, da man Christum erkennt als ein Haupt, da glaube ein jeder, dass eine Kirche sei.

Das Ende aller Kirchenübung ist Erbauung des Glaubens an Christum.