Cäsar hatte einst für seine Edlen und Freunde ein großes Fest bereitet; aber der dazu bestimm-te Tag brachte so ungünstige Witterung, dass zu Ehren der Versammelten nichts geschehen konnte. Cäsar war darüber so ungehalten und erzürnt, dass er alle, die ihre Bogen bei sich führten, aufforderte, ihre Pfeile auf Jupiter, ihren höchsten Gott, abzuschießen, und sich so für das regnerische Wetter zu rächen. Sie taten es, aber ihre Pfeile erreichten den Himmel nicht, sondern fielen auf ihre eigenen Häupter zurück, so dass viele von ihnen schwer verwundet wurden. So ist all unser Klagen und Murren gleich Pfeilen, die auf Gott abgeschossen werden; aber sie kehren auf unsere Häupter und Herzen zurück. Sie werden Ihn nicht erreichen und verwunden, aber sie werden uns verwunden und großen Schaden bringen. Darum ist es besser, still zu sein, als zu murren; es ist gefährlich, mit einem zu hadern, der ein verzehrendes Feuer ist. Hebr. 12,29.
John Bunyan – Gebet
Als Bunyan sich bei einer Gelegenheit Mühe gab, zu beten, näherte sich ihm der Versucher und flüsterte ihm zu, dass weder die Barmherzigkeit Gottes, noch das Blut Christi ihn angin-gen, und dass ihm wegen seiner Sünde auch nicht zu helfen wäre, und dass es deshalb vergeb-lich für ihn sei, zu beten. Doch er dachte bei sich selbst: „Ich will beten.“ „Aber,“ sagte der Versucher, „deine Sünde ist unverzeihlich.“ „Gut,“ sagte er, „ich will beten.“ „Es hat gar kei-nen Zweck,“ sagte der Widersacher. Und wieder antwortete er: „Ich will dennoch beten.“ Und so begann er sein Gebet: „Herr, der Satan sagt mir eben, dass weder Deine Barmherzig-keit noch Christi Blut ausreichen, meine Seele zu erlösen. Herr, werde ich Dich am meisten dadurch ehren, dass ich glaube, Du willst und kannst; oder dass ich ihm glaube, dass Du we-der willst noch kannst? Herr, ich möchte Dich gern dadurch ehren, dass ich glaube, Du willst und kannst mich selig machen.“ Und während er so sprach, war es ihm, „als ob ihn jemand auf die Schulter klopfte,“ und er wurde erinnert an das Schriftwort: „O Mann, dein Glaube ist groß.“
William Bridge – In Christo Jesu ist genug für uns alle
In Christo Jesu ist genug für uns alle. Wenn zwei oder sechs oder zwanzig Personen durstig sind und sie wollen alle aus einer Flasche trinken, so beneidet einer den anderen, während derselbe trinkt, weil er denkt, dass für ihn nicht genug übrig bleibt; aber wenn hundert durstig sind und gehen zum Strom, dann beneiden die einen die anderen nicht, weil da genug für alle ist.“
Charles Haddon Spurgeon – Die Quelle
Wenn es schon etwas Wunderbares sein müsste, einen einzigen vollen Strom mit einem Male aus der Erde emporquellen zu sehen, was müsste das sein, auf eine ungeheure Quelle schauen zu dürfen, aus welcher alle Ströme der Erde mit einem Male hervorsprudelten! Welch ein Anblick müsste das sein, und wer könnte das fassen? Und doch ist die Liebe Gottes eine solche Quelle, aus welcher alle Ströme der Gnade, welche jemals die Menschheit erfreut haben alle Ströme der Segnungen in der Zeit und der Herrlichkeit in Ewigkeit ihren Ausfluss haben. Meine Seele, stehe still bei dieser Quelle und bete an und preise Gott, unseren Vater, der uns geliebt hat, immer und ewiglich.
Thomas Brooks – Das Herz weich machen
Das Herz weich und zart zu machen und zu erhalten, muss die Betrachtung der schmerzlichen Leiden Christi notwendig von besonderem Nutzen und großer Wirkung sein, wie der Anblick der blutigen Kleider Cäsars das römische Volk mächtig bewegte und es antrieb, seinen Tod zu rächen. Trapp. Es ist ein köstlicher Ausspruch eines alten Heiligen: „Der Mensch gräme sich über seine Sünden und dann freue er sich über seinen Gram.“
Samuel Martin – Stärke des Christen
Brüder, einem Christen wird die Stärke nur dadurch, dass er gestärkt wird. Bei dem Anfang seines Lebens ist ihm weder als Menschen noch als Christen ein Vorrat von Kräften verliehen. Tag für Tag und Schritt für Schritt bedarf der Mensch der Stärkung, zuerst als Säugling, dann als Jüngling und dann als Vater in Christo. Und wie herrlich ist es, dass, anstatt dass uns unsere Hilfsquellen bei Anfang unsres christlichen Lebens gegeben sind, dieselben uns geöffnet werden je nachdem wir ihrer bedürfen! Hält uns diese Anordnung nicht in inniger Verbindung mit unserem geistlichen Vater und mit der Quelle aller Kraft und Weisheit?
William Tyndale – Messen etc.
Wenn du, nachdem du so viele Messen und Metten gehört und heiliges Brot und heiliges Wasser empfangen und den Segen des Bischofs oder des Kardinals oder des Papstes erhalten hast, freundlicher gegen deinen Nächsten bist und ihn mehr liebst, und deinen Vorgesetzten gehorsamer bist, und barmherziger und williger bist, zu vergeben; wenn du danach die Welt mehr verachtest, und nach geistlichen Dingen dürstest und trachtest dann sind selbst solche Dinge zum Wachstum in der Gnade behilflich. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann sind sie eine Lüge.
Matthew Henry – Gute Werke
Wenn wir in irgend einem guten Werk beschäftigt sind, sollten wir sorgfältig darüber wachen, dass wir dasselbe nicht durch unsere Verderbtheit und durch sündliches Leben verunreinigen.
Jean Paul Richter – Trübsal
Trübsal wird zu unserer Belehrung uns gesandt, ebenso wie wir die Vogelkäfige verdunkeln, wenn wir die Vögel lehren wollen zu singen.
Benjamin Beddome – Gnade und Sünde
Gnade verwandelt die Schlange in einen Stab; aber Sünde verwandelt den Stab in eine Schlange. Gnade verwandelt das Gift in ein Heilmittel, aber die Sünde verwandelt das Heilmittel in Gift.