Charles Grandison Finney – Das Wirken des Geistes

Nachdem mich der Heilige Geist tiefer denn je ins Gericht geführt hatte, brachte er mich wieder ins Weite und fühlte mein Herz mit tiefem Frieden. Beim Gedanken an meine eigene Sündhaftigkeit gegenüber der Langmut und Liebe Gottes mußte ich oft laut weinen. Die Erfahrungen jenes Winters hatten eine Neubelebung und Stärkung meines inneren Menschen zur Folge, und ich wurde mir der heiligen Vorrechte bewußt, die wir als Kinder Gottes besitzen, wie auch der überschwenglichen Größe seiner Kraft (Eph. 1,19).

Finney, Charles Grandison – Über die Aufnahme von Neubekehrten

Keine Gemeinde der Welt hat das Recht, einem Neubekehrten, der den wesentlichen Punkten des Evangeliums zustimmt, ein weitschweifiges Glaubensbekenntnis aufzudrängen. Sie kann ihm sagen, wie sie über diesen und jenen Punkt denkt, und ihn, wenn sie es für nötig findet, fragen, was er glaubt; hat er aber Zweifel über den einen oder anderen Punkt, der nicht wesentlich zum Bekehrtsein gehört, wie z.B. über die Kindertaufe, die Lehre von der Gnadenwahl und dergleichen, und er gesteht ehrlich, daß er sich über diese Fragen noch nicht ganz klar ist – hat dann irgendein Prediger, Lehrer oder dergleichen oder eine Gemeinde das Recht, ihn so lange vom Abendmahl auszuschließen, bis er Fragen gegenüber, über welche anerkannt treue Kinder Gottes noch nicht eines Sinnes sind, eine feste Stellung genommen hat? Ich würde mir lieber die rechte Hand abhauen, als einem Neubekehrten unter solchen Umständen den Zutritt zum Abendmahl zu verwehren. Ich würde ihn in der Zeit, ehe er um Aufnahme in die Gemeinde nachsucht, so gut wie möglich unterrichten und ihm nach seiner Aufnahme bei zunehmendem Wachstum in der Gnade zu zunehmender Erkenntnis zu verhelfen suchen.