Eckbert – Kreuz

Willkommen, o Kreuz, Zeichen des lebendigen Gottes, Zeichen des höchsten Triumphes; willkommen, o herrliches und köstliches Holz, dem Ceder und Cypresse, Lorbeer und Palme, Oelbaum und Weinstock weichen müssen! Heller als die Sonne, klarer als alle Sterne der Welt leuchtest du denen, die dich mit Augen des Glaubens und der Liebe betrachten. Einstmals warest du verflucht und dein Name war schmachvoll; jetzt bist du von der tiefsten Niedrigkeit in wunderbarem Schwunge bis zur Himmelshöhe emporgestiegen und selbst auf Königskronen prangest du. Wer hat doch deine Schmach getilgt? wer dich zu solcher Ehre erhoben? Kein Anderer als der, welcher allein Wunder thut, Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, Herr Himmels und der Erden. Da ihn die sündige Erde von sich stieß, stieg er an dich hinan; du nähmest ihn auf und trugest die köstliche Bürde seines Leibes. Da wardst du geheiligt, indem dich sein Fleisch berührte, indem dich sein Blut benetzte. Siehe, so salbte dich dein Gott mit Freudenöl vor deinen Genossen, vor allen andern Bäumen der Wälder, daß du ein heiliger Altar würdest. Ja du bist wahrhaftig, ein heiliger Altar, denn auf dir ist dargebracht das unbefleckte Lamm, welches allein die Erde mit dem Himmel versöhnen konnte.