Friedrich Mayer – Unsere Gewißheit ruht auf Gottes gnädiger Erwählung

Das Evangelium gründet sich also auf dem Felsen der Gnadenwahl, mit ihm steht und fällt es. Das Evangelium ist nur die Verkündigung der Wahl der Gnade in dieser Zeit. Der Vorsatz ist das Dekret, das Evangelium seine Verkündigung; ob also dieses auch zuzeiten nicht gehört wird, so bleibt das Dekret doch wohlverwaltet im Gedächtnis deines Herzens, o Gott und Herr. Man kann dein Evangelium verwerfen, aber deine Vorhersehung kann niemand umstoßen, kann sie nicht rückgängig machen.

Friedrich Mayer – Jesus Christus heiligt uns

Er ist uns weiter gemacht zur Heiligung. Was heißt Heiligung? Absonderung für Gott durch den Heiligen Geist. Wer dieses hat, ist heilig. Im Neuen Bund ist der Heilige Geist der Geist Christi und Gottes, welcher ein Geist der Herrlichkeit ist. Es ist also ein neuer Geist, in dem sich Gottheit und Menschheit innig und wesentlich vereint haben in dem Gottmenschen Jesus und durch ihn in allen, die durch den Glauben aus ihm geboren sind Dieser Geist macht heilig, hienieden umgeben mit Schwachheit, in der Auferstehung bekleidet mit Herrlichkeit.

Friedrich Mayer – Jesus Christus macht uns gerecht

Er ist uns auch gemacht zur Gerechtigkeit. Wer wollte darüber, der sich und die Welt kennt, noch ein Wort verlieren? Ist nicht das Wesen dieser Welt und ihrer Beherrscher Lüge und Ungerechtigkeit? Kann einer von uns sich selbst helfen? Wer kann die Ketten seiner Leidenschaften sprengen, die Türe seines inwendigen Kerkers öffnen? Führen nicht alle Versuche, Welt und Menschen zu verbessern, nur immer tiefer ins Verderben? Ja, denn hier ist Immanuel, der genannt ist „unsere Gerechtigkeit“, und nur der Glaube an ihn macht gerecht vor Gott und dem Gewissen und schafft Licht und Leben in der Menschheit.