Dies ist die unbegreifliche und unendliche Barmherzigkeit Gottes, welche Paulus gerne mit überfließenden und reichlichen Worten vorstellen wollte; aber das menschliche Herz kann diese unergründliche Tiefe und den brennenden Eifer der göttlichen Liebe nicht begreifen, viel weniger aussprechen. Ja, die Größe der göttlichen Barmherzigkeit macht, dass wir nicht allein schwer, sondern auch fast gar nicht glauben können; denn ich höre nicht allein, dass der allmächtige Gott und Schöpfer aller Dinge gütig und barmherzig sei, sondern auch, dass die hohe Majestät um mich verlorenen Sünder, um mich, als ein Kind des Zorns und der ewigen Verdammnis, so besorgt gewesen ist, dass sie ihres eigenen Sohnes nicht verschont hat, sondern Ihn in den schmählichsten Tod gegeben, dass Er zwischen zwei Mördern am Kreuze hängend, für mich Verworfenen, ein Sünder und ein Fluch geworden ist, damit ich gesegnet, d. i. gerecht, und ein Kind Gottes würde. Wer ist im Stande diese Güte Gottes genug auszusprechen, selbst die Engel vermögen es nicht?