Cäsar hatte einst für seine Edlen und Freunde ein großes Fest bereitet; aber der dazu bestimm-te Tag brachte so ungünstige Witterung, dass zu Ehren der Versammelten nichts geschehen konnte. Cäsar war darüber so ungehalten und erzürnt, dass er alle, die ihre Bogen bei sich führten, aufforderte, ihre Pfeile auf Jupiter, ihren höchsten Gott, abzuschießen, und sich so für das regnerische Wetter zu rächen. Sie taten es, aber ihre Pfeile erreichten den Himmel nicht, sondern fielen auf ihre eigenen Häupter zurück, so dass viele von ihnen schwer verwundet wurden. So ist all unser Klagen und Murren gleich Pfeilen, die auf Gott abgeschossen werden; aber sie kehren auf unsere Häupter und Herzen zurück. Sie werden Ihn nicht erreichen und verwunden, aber sie werden uns verwunden und großen Schaden bringen. Darum ist es besser, still zu sein, als zu murren; es ist gefährlich, mit einem zu hadern, der ein verzehrendes Feuer ist. Hebr. 12,29.
Kategorie: Brooks Thomas
Thomas Brooks – Das Herz weich machen
Das Herz weich und zart zu machen und zu erhalten, muss die Betrachtung der schmerzlichen Leiden Christi notwendig von besonderem Nutzen und großer Wirkung sein, wie der Anblick der blutigen Kleider Cäsars das römische Volk mächtig bewegte und es antrieb, seinen Tod zu rächen. Trapp. Es ist ein köstlicher Ausspruch eines alten Heiligen: „Der Mensch gräme sich über seine Sünden und dann freue er sich über seinen Gram.“
Thomas Brooks – Kauft Wahrheit
Salomo fordert uns auf, die Wahrheit zu kaufen, aber er sagt uns nicht, was sie kostet, weil wir sie erwerben müssen, ob sie auch noch so teuer wäre. Wir müssen sie lieben, ob sie leuchtet oder brennt. Jedes Teilchen Wahrheit ist köstlich wie Goldstaub; wir müssen damit leben und dafür sterben. Wie Ruth zu Naemi sagte: „Wo du hingehst, da“ rc. (Ruth 1,16,17); so müssen begnadigte Seelen sagen: „Wo die Wahrheit hingeht, da will ich auch hingehen, wo sie bleibt, da bleibe ich auch.“ Ein Mensch kann ungehindert sein Haus, sein Land, seine Juwelen verkaufen; aber die Wahrheit ist ein Juwel, der alles übertrifft, und darf nicht verkauft werden; sie ist unser Erbe: „Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe“ (Ps. 119,111). Sie ist ein Legat, welches unsere Vorväter mit ihrem Blute erkauft haben, und das sollte uns bereit machen, alles um ihretwillen darzulegen, damit wir mit dem reichen Kaufmann im Evangelio (Mt. 13,45) die köstlichste Perle erstehen, die mehr wert ist als Himmel und Erde, und mit welcher ein Mensch glücklich leben, im Frieden sterben und ewig herrschen kann.