Der Tod des Christen

„Der Tod des Christen“, sagt Scriver, „sieht wohl äußerlich, in dem was vor Menschenaugen ist, dem Tode des Unchristen ähnlich, bringt wohl gleiche Schmerzen, gleiches Abscheiden von der Welt, gleiches Aufhören der Zeit und alles Sichtbaren, gleiches Verwesen des Leibes mit sich für den einen wie für den andern, aber innerlich, geistig, unsichtbar ist zwischen Beiden ein solcher Unterschied wie zwischen Himmel und Hölle. Denn der Christ sieht vom Glanz des Herrn umleuchtet den Tod nicht, geht durch Sterben hinüber zum Leben, aber der Gottlose, von Finsternis umgeben, sieht, schmeckt, fühlt den Tod ewiglich, denn der zeitliche und der ewige Tod ist bei ihm eins und dasselbe. Der Christ gleicht in seinem Sterben einer edeln Pflanze, die der Gärtner aushebt und in ein besseres Land versetzt, an der über dem Versetzen die äußern Blätter trauern und welk werden, aber das Herzblättlein bleibt frisch und grün und treibt ein größeres, schöneres Gewächs der Gottlose gleicht in seinem Sterben einem dürren Ast, der abgehauen und ins Feuer geworfen wird.“