Kannst du Ihm etwas versagen, dessen Güte uns erschaffen hat, dessen Gunst uns erwählt, dessen Barmherzigkeit uns erlöst, dessen Weisheit uns bekehrt hat, dessen Gnade uns bewahrt, dessen Herrlichkeit uns verklären wird? O, wenn du erkennst, wer Der ist, der zu dir sagt: „Gib mir dein Herz,“ du würdest zu Ihm sagen, wie Petrus sagte, als Christus ihm die Füße waschen wollte (Joh. 13,9): „Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt;“ nicht mein Herz allein, sondern meinen ganzen Leib, und meine Gedanken, und meine Worte, und meine Werke, und meine Güter, und mein Leben; nimm alles, was Du mir gegeben hast… Wenn ihr mich fragt, warum ihr eure Herzen Gott geben solltet, so antworte ich nicht gleich den Jüngern, welche ausgingen, um die Eselin zu holen: „Der Herr bedarf sein“ (Mt. 21,3), sondern: „ihr bedürft seiner!“ Wenn jemals der Ausspruch wahr ist: Geben ist seliger, denn nehmen“ (Apg. 20, 35), so sind die seliger, welche ihre Herzen Gott geben, als die, welche Besitz von der Welt ergreifen. Henry Smith. Gib mir, mein Sohn, dein Herz.“ Aus zwei Gründen: 1. Weil, wenn das Herz nicht gegeben wird, nichts gegeben wird. Hos. 7,14; Mt. 15, 8.9.2. Wenn das Herz gegeben wird, so ist alles gegeben. 2 Chron. 30,13-20.
Monat: Juli 2024
Luther – Über das 1. Gebot
Schon Monate sitze ich mit meinem Weibe und meinen Kindern über dem ersten Gebote und kann es nimmer recht erfassen und kann es nimmer recht ergründen, was für Wunder der Wahrheit und Weisheit Gottes darin. Ja, ich sehe nur an diesem Einen Gebote, wenn ich es recht bedenke, was für ein gottloser und abscheulicher Sünder ich bin, und wo Gott mir nicht in seinem Sohne alle meine Sünde gegen dies Eine Gebot vergeben, wäre ich schier verloren und müsste zur Hölle fahren.
Luther – An die Pfarrherren
Wie sollten sie nicht faul sein, wenn du schläfst und schweigst? Darum siehe darauf, Pfarrherr und Prediger! Unser Amt ist nun ein ander Ding worden; es ist nun Ernst und heilsam worden. Darum hat es nun viel mehr Mühe und Arbeit, Gefahr und Anfechtung, dazu wenig Lohn und Dank in der Welt; Christus aber will unser Lohn selbst sein, so wir treulich arbeiten. Das helfe uns der Vater aller Gnaden, dem sei Lob und Dank in Ewigkeit, durch Christum, unsern Herrn. Amen.