Gottes Güte und Barmherzigkeit wirkt mehr auf den Sünder ein, als seine Gerichte es vermögen. Während der ganzen Zeit, da die Juden in Babylon waren, wurden ihre Herzen nicht so von der Sünde berührt, als nachdem Gott sie wieder in Kanaan eingesetzt und ihnen viel Liebe erwiesen hatte; dann gedachten sie ihrer bösen Wege, um die sie sich vorher nicht kümmerten; dann fingen sie an, sich zu verabscheuen. Die Gnaden in Zion sind wirksamer bei den Sündern, als die Gerichte in Babylon; Gottes Freundlichkeit zerschmelzt harte Herzen eher, als das Feuer seines Zornes; seine Güte durchdringt die Herzen der Sünder eher, als seine Drohungen; sie ist gleich dem feinen, durchdringenden Regen, der bis an die Wurzeln geht, während ein plötzlicher, starker Regen abläuft und nur wenig ausrichtet. Es war Davids Güte, die dem Saul das Herz erweichte (1 Sam. 24), und es ist Gottes Güte, welche die Herzen der Sünder zerbricht. Die Milch und der Honig des Evangeliums erweicht die Herzen der Sünder mehr, als die Galle und der Wermut des Gesetzes. Christus auf dem Berge Zion bringt mehr Menschen zur Buße, als Mose auf dem Berge Sinai.