Dora Schlatter – Trost

Die ruhelosen Gedanken, die stete Not und Angst des Lebens, die mich zusammenpreßt, die Sorgen, die aus dem Druck entstehen, verbauen mir den Ausblick. Ich kann nicht loben, oft kaum glauben. Nur mit Tränen kann ich beten: „Laß meine Seele nicht vergehen in der Angst“, und mit Tränen kann ich danken daß ein Strählchen seines Erbarmens meinen Nachtweg beleuchtet. Es ist nur ein Schimmer, aber doch gerade so viel, daß ich ihn noch sehen kann und sein Friedensangesicht. Wenn er meine Seele einst herausgerettet hat, dann hat er Treue gehalten!