„Er war von Natur von wenigem Essen und Trinken, daß ich mich sein oft verwundert habe, dieweil er doch nicht klein und schwach vom Leibe war. Ich habe gesehen, daß er zu Zeiten in vier ganzen Tagen, wenn er schon gesund war, nichts gegessen und getrunken hat. So habe ich auch sonst oft gesehen, daß er täglich nur mit wenig Brot und einem Hering begnügt gewesen, und das zu Zeiten viel Tage lang.“
Johann Schwebel – Nachfolge
Das Spiel hat sich ganz verkehrt. Vor Zeiten lernte man das Gesetz Gottes von den Priestern, jetzund wär vonnöthen, daß sie auch zu den Layen in die Schul giengen und von ihnen die Bibel lernten lesen. Vor Zeiten haben die Bischöfe gebraucht das Schwert des Worts Gottes zu der Seelen Heil, und weltliche Gewalt das zeitlich Schwert zur Straf der Bösen: jetzund verlassen die Bischöfe das Wort Gottes, ja wollen das mit weltlichem Schwert tyrannisch unterdrücken. Aber die bisher das Schwert gebraucht haben, die nehmen an das Wort Gottes, suchen mehr Lob und Ehre Gottes, dann zeitlichen Gewalt und Gut. Die Sehenden werden blind und die Blinden sehend. So wunderbarlich ist Gott in seinen Werken.
Bernhard von Clairvaux – Ich habe in der Schöpfung gesucht nach etwas
Ich habe in der Schöpfung gesucht nach etwas, das ich mit dem Kreuze Christi uns seinem sanften Joch vergleichen könnte, und habe nichts besseres gefunden als die Flügel eines Vogels. Der Vogel trägt die Flügel, aber die Flügel tragen ihn.
Boos – Das, was der Herr zum Segen brauchen will
Das, was der Herr zum Segen brauchen will, muss durch viel Gedränge, Läuterung, Beugung und Demütigung hindurch. Wenn dich Gott zum Werkzug machen will, so muss er dich zuerst zu nichts machen, dann erst taugst du ihm.
Melanchthon – Es ist der grösste Unverstand
Es ist der grösste Unverstand, vielen dienen und nicht leiden wollen.
Murray – Wenn ich etwas aus meinem Hause entfernen will
Wenn ich etwas aus meinem Hause entfernen will und es selbst nicht wegtragen kann, rufe ich starke Männer, damit sie es für mich tun. Ich überlasse es ihnen und spreche: da, nehmt dies weg! Und sie tun es, und ich sage alsdann: Ich habe es aus meinem Hause herausgeschafft. Ebenso kannst du deine Sünden, gegen die du völlig machtlos bist, deinem Gott übergeben. Du kannst sie, auf sein Wort hin, ihm übergeben. Er wird seine Verheissung erfüllen: von aller Unreinigkeit will ich euch reinigen.
Bengel – Wir werden uns einmal verwundern und schämen
Wir werden uns einmal verwundern und schämen, uns so lang gewehrt zu haben, bis wir Gott ganz in seine Arme fallen mochten.
Bengel – Nimm es mit der Wiedergeburt nicht zu schwer
Nimm es mit der Wiedergeburt nicht zu schwer: sie ist nur Glauben. Nimm es mit dem Glauben nicht zu leicht: er ist eine neue Geburt.
Tholuck – Gott ist nicht eher gnädig zu den Menschen
Gott ist nicht eher gnädig zu den Menschen, als bis sie gegen ihn wahr sind. Und weil das dem Menschen auf Erden so schwer ist, so ist die Erde voll selbstgerechter Heiliger, während der Himmel voll begnadeter Sünder ist.
Bogatzky – Das halbierte Christentum ist sehr schwer
Das halbierte Christentum ist sehr schwer; das ganze ist leicht und lieblich. Mein Heiland, dich will ich ganz; denn du bist ganz mein mit allem, was du hast und bist. Und ich bin wiederum ganz dein. Ganz um Ganz. Was du nicht hast, macht Pein; darum nimm ganz mich hin.