Gerson – Der Geist als Lenker

Denke dir ein Schiff in offener See, wie es bemannt und mit allerlei Geräthschaften versehen dahin fährt. Auf der Spitze des Mastes sitzt der Lenker desselben, also daß er in die Höhe und in die Tiefe, rechts und links, rückwärts und vorwärts blicken kann; daß ihm weder die sich thürmenden Meereswogen, noch die wechselnde Richtung des Segels, noch das Gewirre der Schiffsleute und Ruderer hindern kann, Alles, was er will, zu überschauen. Sein Blick geht über das unruhige Getriebe hinaus ungehindert nach dem unbeweglichen Himmelspole. Siehe nun, also soll auch der Geist in dem Fahrzeuge des Körpers die Herrschaft führen. Er soll hinaufsteigen auf die Warte des Gewissens, und von da immerdar nach der unbeweglichen Himmelsaue, nach Gott, schauen. Dann mögen die Leidenschaften sich regen und reiben, er wird allezeit über ihnen erhaben bleiben und die rechte Richtung zu behalten wissen.