Irenäus – Schöpfung

Darin unterscheidet sich Gott von den Menschen, dass Gott macht, der Mensch aber gemacht wird. Der da macht, ist immer derselbe, was aber gemacht wird, muss einen Anfang und eine Mitte haben, ein Zunehmen und eine Vermehrung erleiden. Gott spendet Wohltaten, der Mensch empfängt sie. Gott ist in allem vollendet, sich selbst gleich und ähnlich, ganz Licht, ganz Verstand, ganz Wesen und die Quelle aller Güter, der Mensch aber schreitet fort und wächst Gott entgegen.

Du machst Gott nicht, sondern Gott macht dich. Wenn du also ein Werk Gottes bist, so erwarte die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht, zur rechten Zeit nämlich für dich, der du gemacht wirst! Bringe ihm aber ein weiches und williges Herz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben, und halte die Feuchtigkeit in dir fest, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst!