Ich kann mich nicht genug wundern über die Blindheit und Unwissenheit der Leute, die mit dem göttlichen Worte umgehen, und die Menschen bekehren sollen, Juden oder Heiden, oder die ungeratenen Christianer, die so blind sind, als die Juden und Heiden, dass sie denken, wenn sie den Katechismus auswendig lernen lassen, oder wenn’s hoch kommt, ihnen allerlei ausgedachte Beweise vormachen, und ihnen dadurch die Wahrheiten in ihren Verstand eintrichtern, das sei das beste Mittel zu ihrer Bekehrung, und das ist doch so ein verkehrter Weg, als ob man mit aufgezogenem Segel gegen Wind und Strom angehen wollte.
Denn dasselbe Wissen der göttlichen Dinge, das man für Glauben hält, bläht auf, da kommt nichts heraus, und wenn man das Alles zusammen hat, sagt Paulus, und hat die Liebe nicht dazu, und wenn man auch andern davon predigen kann, so ist das nichts anders, als wenn eine Glocke in die Kirche läutet. So wenig die davon hat, so wenig der’s was hilft, dass sie da hängt und klingt, eben so wenig hilfts einem Lehrer zu seiner eigenen Seligkeit, dass er die stärksten Beweise macht.