Charles Haddon Spurgeon – Jede Mühe

Wie lange ein Bettler wartet und wie flehentlich er bittet, obgleich er kein Versprechen hat, ein Almosen zu empfangen, sondern nur die bloße Möglichkeit hat, dass er eine kleine Münze erhalten werde! Wie mühsam die Fischer ihre Netze wieder und wieder auswerfen, obgleich sie noch nichts gefangen haben und ihre einzige Ermutigung in der Möglichkeit liegt, dass Fische des Weges kommen werden! Wie waghalsig die Männer sich in das Meer hinab lassen und sich der Begegnung gieriger Ungeheuer der Tiefe aussehen in der ungewissen Hoffnung, einige Perlen in den Austernschalen zu finden und dadurch bereichert zu werden! Und sollten sich Menschen nicht zu Gott nahen, wenn ihre Aussicht so viel glänzender und ihre Erwartung so viel mehr gerechtfertigt ist? Was mich betrifft, so will ich meine kranke Seele zu Jesu Füßen legen in dem sicheren und gewissen Glauben, dass Er mich heilen werde, und dann will ich Ihm folgen, wo Er hingeht, in der freudigen Zuversicht, dass Er mich zu seinem ewigen Reich und zu seiner Herrlichkeit führen werde.

Samuel Rutherford – Hoffnung

Unsere Hoffnung hängt nicht an einem lockeren Faden, wie „Ich denke mir,“ oder „Es ist möglich;“ sondern das Tau, das starke Seil unsres festen Ankers, ist der Eid und die Verheißung dessen, der ewige Wahrhaftigkeit ist; unsere Seligkeit ist von Gottes eigener Hand und von Christi eigener Kraft befestigt an dem starken Pfeiler der unveränderlichen Natur Gottes.

Richard Meredeth – Polykarp

Als Polykarp von dem ungläubigen Richter aufgefordert wurde, Christum zu lästern, gab er ihm die geistreiche und schöne Antwort: „Sechsundachtzig Jahre diene ich Ihm, und Er hat mir nie ein Leid getan, warum sollte ich denn meinen Gott lästern, der mich weder gehindert, noch beleidigt hat?“ Wir können unseren Gott keines Unrechts, unseren gnädigen Herrn keiner Härte, keiner Schädigung, keiner Unfreundlichkeit gegen uns beschuldigen, sondern müssen mit Polykarp stets sein überschwängliches Wohlwollen und seine unaussprechliche Güte anerkennen.

Dwight Lyman Moody – Liebe

Liebe möchte nicht gern vergessen werden. Ihr Mütter, eure Herzen würden brechen, wenn eure Kinder euch verließen und euch nie ein Wort schrieben oder euch ein Zeichen ihrer Liebe sendeten; und Gott klagt über Abgewichene, wie Elternherzen über die Geliebten, die irre gegangen sind, und Er versucht, sie zurück zu lieben. Er fragt: „Was habe ich dir getan, dass du mich verlassen hast?“ Die zärtlichsten und liebevollsten Worte, die in der ganzen Bibel zu finden sind, werden von Jehovah an die gerichtet, welche Ihn ohne Ursache verlassen.

Ralph Brownrig – Über Zeremonien

Was Kleider einem Körper sind, das sind die Zeremonien dem Christentum. Die Kleider auf einem lebendigen Körper erhalten die natürliche Wärme; lege sie einem toten Körper an, und sie werden ihm weder Leben noch Wärme geben. Formen helfen, die Andacht zu erhöhen; aber sie können dieselbe in einem toten Herzen nicht erzeugen. Diese Gewänder der Religion an einem gläubigen Menschen sind wie des Herrn Kleider an seinem heiligen Leibe, aber einem ungläubigen Herzen: sind sie wie Christi Kleider an den Leibern der Ihn kreuzigenden Mörder.

John Spencer – Frieden mit Gott schließen

Als Sir Thomas More im Tower gefangen saß, weigerte er sich, sein Haupthaar schneiden zu lassen; er sagte, dass zwischen dem König und ihm ein Streit um seinen Kopf bestehe, und bevor derselbe nicht beendet sei, wollte er keine Unkosten auf seinen Kopf verwenden. Wenn wir den Schaum von diesem Witz abstreifen, können wir einen ernsten Gebrauch davon machen; denn gewiss, alle die Unkosten, die wir darauf verwenden, unser Leben angenehm und glücklich zu gestalten, sind eine törichte Verschwendung, so lange nicht entschieden ist, was aus dem Zwiespalt zwischen Gott und uns geworden ist, welches der Ausgang der Streitfrage, die Gott gegen uns hat, und wobei es sich nicht um unseren Kopf, sondern um unsere Seele handelt, ob sie in den Himmel oder in die Hölle kommt, sein wird. Wäre es deshalb nicht am weisesten gehandelt, mit dem Friedenschließen anzufangen, damit wir um so eher ein glückliches Leben führen können? Man sagt, dass, wer seine Schulden bezahlt, seine Güter verbessere. Gewiss ist, dass die begnadigte Seele nicht arm sein kann; denn sobald Friede geschlossen ist, wird ein freier Verkehr zwischen Gott und der Seele eröffnet. Sind wir einmal begnadigt, können wir in jeden Hafen einlaufen, der sich in Gottes Reich befindet, und werden überall willkommen geheißen. Alle Verheißungen mit ihren Schätzen stehen uns offen, und rufen uns gleichsam zu: „Hier, arme Seele, nimm von all den köstlichen Dingen volle Ladung und führe heim, soviel dein Glaube tragen kann!“