William Fenner – Später

„Nun“ so entschließt du dich, „später will ich mehr darauf achten, als ich es vorher getan habe.“ Ach, dieses Später Wollen ist gar kein Wollen! Erstens, weil es nur das Abschütteln des jetzigen Wollens ist. Das Herz ist unwillig, zu gehorchen, darum verschiebt es das Gebot in die Zukunft, nicht weil es wünscht, das später zu tun, sondern nur, weil es jetzt nichts tun will. Zweitens, dieses Später-Wollen ist kein Wollen, weil es gegen Gottes Willen angeht. Gottes Wille ist jetzt, dein Wille ist nachher. Wer nicht will, wenn er kann, wird doch, wenn er später möchte, „nein“ sagen. Hüte dich, dass du, wenn du gern begnadigt sein möchtest und rufst: „Herr Jesu, tue mir auf!“ nicht findest, dass es dann zu spät ist.

Joseph Mede – Zwei Dinge (Bekehrung)

Zwei Dinge sind einem sich bekehrenden Menschen eigen: einen Weg zu gehen, der dem vorigen ganz entgegengesetzt ist, und seine früheren Tritte auszugleichen und zu verwischen. 1. Er muss einen Weg gehen, der seinem früheren Weg ganz entgegengesetzt ist. Viele Menschen denken, dass der Weg zur Hölle nur ein wenig seitwärts gehe von dem Himmelsweg, so dass er in kurzer Zeit ohne besondere Mühe von dem einen auf den anderen kommen kann; aber sie sind sehr im Irrtum, denn wie die Sünde mehr ist als ein Beiseitetreten, nämlich ein klares, direktes Weggehen von Gott, so ist Buße oder das Verlassen der Sünde mehr als ein kleiner Übergang von einem Weg auf den anderen Der Weg des Vergnügens an der Sünde muss in einen Weg der Trauer über dieselbe verwandelt werden; wer abergläubisch falsche Götter angebetet hat, muss nun treulich dem wahren Gott dienen; die Zunge, die geflucht und gelästert hat, muss ebenso reichlich den Namen Gottes im Gebet und in Danksagung gebrauchen; der Geizige muss freigebig werden; der Unterdrücker der Armen muss der Wohltäter derselben werden, der Verleumder seines Bruders ein zärtlicher Wächter über seinen guten Ruf; wer seinen Bruder vorher hasste, muss ihn nun so zärtlich lieben als sich selbst.

John Ryland – Liebe zur Sünde

Wenn es denen, die schon jahrhundertelang die Höllenqualen erduldet haben, möglich wäre, auf diese Erde zurückzukehren (ohne wiedergeboren zu sein), so. glaube ich fest, dass sie trotz allem, das sie um der Sünde willen gelitten haben, dieselbe noch lieben und wieder tun würden.

Charles Vince – Die Sünde

Die Sünde macht keine Schulden, welche die Gnade nicht überreichlich hinwegnimmt.
Die Sünde entstellt keine Schönheit, die die Gnade nicht herrlicher wieder erneuert.
Die Sünde verliert keine Seligkeit, die die Gnade nicht überschwänglich wieder erstattet.

Henry Martin – Die Werkzeuge der Christen

Ein Arbeiter würde sich in der Zeit der Not lieber von allem anderen, als von seinem Handwerkszeug trennen, denn wenn er das verliert, so verliert er alles. Das Lesen des Wortes Gottes und das Gebet sind die Werkzeuge des Christen; ohne sie ist er hilflos. Wie kommt es denn, dass er, wenn die Zeit drängt, beides so sehr unterlässt oder abkürzt? Was ist das anders, als sein Werkzeug verkaufen? Wenn es etwas zu tun gibt, wenn ich etwas ungeschehen lassen muss: ich will doch anhalten am Gebet.

Daniel Baker – Gotteswechsel

„Gott der Königin Klothilde,“ rief der ungläubige Clovis I. von Frankreich aus, als er sich auf dem Schlachtfelde in Not befand: „Gott der Königin Klothilde! verleihe mir den Sieg!“ Warum rief er nicht seinen eigenen Gott an? Von Saunderson, der Isaak Newtons Talente sehr bewunderte, es aber in gesunden Tagen sehr leicht mit der Religion nahm, wird erzählt, dass er auf seinem Sterbebett in großer Verzagtheit ausgerufen habe: „Gott Sir Isaak Newtons, erbarme Dich meiner!“ Warum in der Sterbestunde dieser Wechsel der Götter?

Thomas Watson – Die Sünden der Frommen

Die Sünden der Frommen werden dadurch schwerer, dass sie gegen klarere Erkenntnis sündigen, als die Gottlosen. Sie gehören zu denen, die sich gegen das Licht auflehnen. Licht wird hier als Bild der Erkenntnis genommen. Es ist nicht zu leugnen, dass die Gottlosen wissentlich sündigen; aber die Frommen haben mehr Licht als andere Menschen, solch göttliches, durchdringendes Licht, wie kein Heuchler es erlangen kann. Sie haben bessere Augen als andere, um Sünde sehen zu können, und wenn sie sich mit der Sünde einlassen und den Dunghaufen lieb gewinnen, so muss Gott gereizt werden. O, darum flieht die Sünde, die ihr Gottes Volk seid; eure Sünden sind größer und wiegen schwerer als die Sünden der Unwiedergebornen.

Samuel Crook – Der Heuchler

Der Heuchler dient Gott nur, wenn es ihm passt. Er bemüht Gott nicht, es sei denn, dass Gott ihn bemüht. In Gesundheit, Reichtum rc. kann er sich selber trösten. Er betet nie, es sei denn, dass er in Trübsal ist, aber dann sucht er Gott gern auf. Hos. 5, 15. Wenn Gott ihn angerührt hat, macht er Gott mit seinem Elend bekannt, aber wenn wieder bessere Zeiten kommen, schließt er Gott von seinen Freuden aus.