August Tholuck – Aus einer Adventspredigt

Wie unschuldig auch viele Zerstreuungen des Lebens an sich sein mögen — üben sie die Gewalt über uns, daß sie den Samen des göttlichen Wortes und die heiligen Entschlüsse und Grundsätze, die daran sich anschließen und darauf sich gründen, aus dem Herzen reißen, dann sind sie nicht mehr unschuldige Vögelein, dann werden sie zu räuberischen Höllengeistern, die es auf den Tod der Seele abgesehen haben. Nur zu heiter und unbesorgt blickt ihr wohl größtenteils auf eure geselligen Zerstreuungen und Vergnügungen, und wo sie nur an dem äußeren Menschen hinspielen und sich nicht unterstehen, den heiligen Samen im Herzen anzutasten, so laßt sie spielen! Aber wie viele mögen unter uns sein, die stets heiter und vergnügt auf die bunten Vögelein hinschauen, ohne es sich auch nur einfallen zu lassen, daß dies die Räuber sind, die sie um ihre besten Güter betrügen, welche den Feind ihrer Seele ganz woanders suchen, als wo er eigentlich zu suchen ist!