Wenn es schon etwas Wunderbares sein müsste, einen einzigen vollen Strom mit einem Male aus der Erde emporquellen zu sehen, was müsste das sein, auf eine ungeheure Quelle schauen zu dürfen, aus welcher alle Ströme der Erde mit einem Male hervorsprudelten! Welch ein Anblick müsste das sein, und wer könnte das fassen? Und doch ist die Liebe Gottes eine solche Quelle, aus welcher alle Ströme der Gnade, welche jemals die Menschheit erfreut haben alle Ströme der Segnungen in der Zeit und der Herrlichkeit in Ewigkeit ihren Ausfluss haben. Meine Seele, stehe still bei dieser Quelle und bete an und preise Gott, unseren Vater, der uns geliebt hat, immer und ewiglich.
Thomas Brooks – Das Herz weich machen
Das Herz weich und zart zu machen und zu erhalten, muss die Betrachtung der schmerzlichen Leiden Christi notwendig von besonderem Nutzen und großer Wirkung sein, wie der Anblick der blutigen Kleider Cäsars das römische Volk mächtig bewegte und es antrieb, seinen Tod zu rächen. Trapp. Es ist ein köstlicher Ausspruch eines alten Heiligen: „Der Mensch gräme sich über seine Sünden und dann freue er sich über seinen Gram.“
Samuel Martin – Stärke des Christen
Brüder, einem Christen wird die Stärke nur dadurch, dass er gestärkt wird. Bei dem Anfang seines Lebens ist ihm weder als Menschen noch als Christen ein Vorrat von Kräften verliehen. Tag für Tag und Schritt für Schritt bedarf der Mensch der Stärkung, zuerst als Säugling, dann als Jüngling und dann als Vater in Christo. Und wie herrlich ist es, dass, anstatt dass uns unsere Hilfsquellen bei Anfang unsres christlichen Lebens gegeben sind, dieselben uns geöffnet werden je nachdem wir ihrer bedürfen! Hält uns diese Anordnung nicht in inniger Verbindung mit unserem geistlichen Vater und mit der Quelle aller Kraft und Weisheit?
William Tyndale – Messen etc.
Wenn du, nachdem du so viele Messen und Metten gehört und heiliges Brot und heiliges Wasser empfangen und den Segen des Bischofs oder des Kardinals oder des Papstes erhalten hast, freundlicher gegen deinen Nächsten bist und ihn mehr liebst, und deinen Vorgesetzten gehorsamer bist, und barmherziger und williger bist, zu vergeben; wenn du danach die Welt mehr verachtest, und nach geistlichen Dingen dürstest und trachtest dann sind selbst solche Dinge zum Wachstum in der Gnade behilflich. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann sind sie eine Lüge.
Matthew Henry – Gute Werke
Wenn wir in irgend einem guten Werk beschäftigt sind, sollten wir sorgfältig darüber wachen, dass wir dasselbe nicht durch unsere Verderbtheit und durch sündliches Leben verunreinigen.
Jean Paul Richter – Trübsal
Trübsal wird zu unserer Belehrung uns gesandt, ebenso wie wir die Vogelkäfige verdunkeln, wenn wir die Vögel lehren wollen zu singen.
Benjamin Beddome – Gnade und Sünde
Gnade verwandelt die Schlange in einen Stab; aber Sünde verwandelt den Stab in eine Schlange. Gnade verwandelt das Gift in ein Heilmittel, aber die Sünde verwandelt das Heilmittel in Gift.
Fénelon, Francois – Still sein
O, wie selten ist es, eine Seele zu finden, die still genug ist, Gott reden zu hören!
Thomas Fuller – Vom Feigenbaum
Bedenke, meine Seele, dass der Feigenbaum verflucht wurde, nicht weil er schädliche Früchte, sondern weil er keine Frucht getragen hatte.
Charles Haddon Spurgeon – Jede Mühe
Wie lange ein Bettler wartet und wie flehentlich er bittet, obgleich er kein Versprechen hat, ein Almosen zu empfangen, sondern nur die bloße Möglichkeit hat, dass er eine kleine Münze erhalten werde! Wie mühsam die Fischer ihre Netze wieder und wieder auswerfen, obgleich sie noch nichts gefangen haben und ihre einzige Ermutigung in der Möglichkeit liegt, dass Fische des Weges kommen werden! Wie waghalsig die Männer sich in das Meer hinab lassen und sich der Begegnung gieriger Ungeheuer der Tiefe aussehen in der ungewissen Hoffnung, einige Perlen in den Austernschalen zu finden und dadurch bereichert zu werden! Und sollten sich Menschen nicht zu Gott nahen, wenn ihre Aussicht so viel glänzender und ihre Erwartung so viel mehr gerechtfertigt ist? Was mich betrifft, so will ich meine kranke Seele zu Jesu Füßen legen in dem sicheren und gewissen Glauben, dass Er mich heilen werde, und dann will ich Ihm folgen, wo Er hingeht, in der freudigen Zuversicht, dass Er mich zu seinem ewigen Reich und zu seiner Herrlichkeit führen werde.