Die heiligen Schriftsteller stehen als Wächter der Kirche da. Sie spüren die verschiedenen Gemüthsstimmungen auf, finden die Leidenschaften und Krankheiten, die den Menschen verzehren, und dringen bis zum Grunde aller Gedanken. So oft ich darin lese, fühle ich mich getroffen und ergriffen. Ihre Ermahnungen erschüttern mich, und ich werde verwundet an Stellen, die ich für fest und sicher hielt. Der Schleier der Heuchelei, der Unwissenheit und Vergessenheit wird mir abgezogen, das Kleid eiteln Ruhmes wird mir genommen. In dem Lichte ihrer Gemälde erkenne ich meine Flecken, und unter den Donnern ihrer Worte thut sich das Innerste meines Herzens auf. O wie heilsam ist das für mich! Denn wenn ich keine Schöne mehr an mir gewahren, wenn ich keine Ruhe mehr in mir finden kann, dann zieht mich Liebessehnsucht zu meinem Herrn empor.