Welch ein elender Mann wäre ich, wenn ich mich jetzt erst bekehren und unter vielen Ängsten auf der Ärzte Gesichter Achtung geben müßte, was sie von meiner Krankheit urteilen, und wie lange meine Buß- und Lebenszeit etwa noch währen könnte. So aber kann ich mich mit süßer Ruh in den Arm und Schoß meines Jesu, dem meine Seele anhängt, als ein Kind hinlegen und mein schon längst bestimmtes Stündlein mit Freuden erwarten. Ich weiß, mein vielleicht baldiges Ende ist kein Gericht Gottes über mich, sondern es wird offenbar werden, was Gott mit meinem Sterben beabsichtigt. Wie mir die Lästerungen, an denen es mir in meinem Leben nie gemangelt hat, nie geschadet, so werden mich diese noch viel weniger nach meinem Tod aus den Armen meines Jesu herausreißen können, vielmehr wird dadurch das Ehrenkleid und der Schmuck, womit mein Heiland mich zieren wird, nur herrlicher und glänzender gemacht werden. Indessen ist Gott, vor dessen Angesicht ich vielleicht bald erscheinen werde, mein Zeuge, daß ich dem wahrhaftigen Frieden allezeit nachgejagt, also auch von keinen Feinden weiß, als von solchen, welche dem Reich Christi zuwider sind. Zwar bin ich bereit, wenn Gott es so will, gern und willig noch den Angstkarren zu ziehen; doch halte ich dafür, daß ich das Meinige nunmehr in der Welt getan, und wenn Gott mich nicht mehr tüchtig erkennt, noch weiter etwas zu seinem Preise zu tun oder zu leiden – o wie gerne trete ich dann ab von der Warte!