Siehe, o Seele, wie demüthig und niedergebeugt arme Bettler vor den Thoren der Leute stehen, um sich leibliche Speise zu erbitten; siehe, wie Gefangene zittern, wenn sie vor Gericht ihren Urteilsspruch erwarten; siehe, wie Kranke auf ihrem Schmerzenslager seufzen! Merke überhaupt auf alles Elend und Unglück in dieser Welt; stelle dir den Tod von Verwandten, die Noth bei Feuersbrünsten, Überschwemmungen und Kriegen vor. O wie trachtet und strebt da Alles nach Leben und Hülfe! Und du bist in noch viel schlimmerem Elend; du hast Gott deinen Vater, du hast dein himmlisches Vaterland verloren. Ach daß du dich doch recht ans deinem Elend heraussehnen, daß du recht innig nach Freiheit und Rettung verlangen möchtest!