Richard Glover – Buße

Die römisch-katholische Definition der Buße ist keine schlechte, obgleich sie schlechte Schlüsse daraus ziehen: „Confessio oris, contritio cordis, satisfactio vitae“, d. h. zur wahren Buße gehört das Bekenntnis mit dem Munde, die Zerknirschung und Reue des Herzens und die Verbesserung der begangenen Fehler, soweit das in unsrem Leben möglich ist.

Matthew Henry – Die Gemeinde im Gedächtnis

Die Gemeinde sollte ebenso in unserem Gedächtnis leben, wie unsere Frau oder unsere Mutter. Wenn wir auf die Landkarte irgend eines Landes blicken, sollten wir darüber nachdenken, wie die Sache Gottes auf jenem Gebiet zugenommen hat. Wenn wir ein vorteilhaftes Geschäft abschließen, sollte einer unserer ersten Gedanken sein: „Nun kann ich etwas mehr für das Werk des Herrn tun.“ Wenn die Zeitung gelesen wird, sollte es im Blick auf den Fortschritt des Reiches Gottes geschehen. Diese eine Sache sollte alle anderen Dinge in ihr Netz ziehen. Der Mann von einer Idee sieht das ganze Universum in ihrem Licht, und wer die Gemeinde Gottes liebt von ganzem Herzen, wird dasselbe tun. Wie können wir zu Christo im Himmel sagen: „Herr, gedenke an mich,“ wenn wir nicht seiner Gemeinde auf Erden gedenken. Es mag eine Sünde sein, sich nach dem Tode zu sehnen, aber gewiss ist es keine Sünde, sich nach dem Himmel zu sehnen.

William Fenner – Später

„Nun“ so entschließt du dich, „später will ich mehr darauf achten, als ich es vorher getan habe.“ Ach, dieses Später Wollen ist gar kein Wollen! Erstens, weil es nur das Abschütteln des jetzigen Wollens ist. Das Herz ist unwillig, zu gehorchen, darum verschiebt es das Gebot in die Zukunft, nicht weil es wünscht, das später zu tun, sondern nur, weil es jetzt nichts tun will. Zweitens, dieses Später-Wollen ist kein Wollen, weil es gegen Gottes Willen angeht. Gottes Wille ist jetzt, dein Wille ist nachher. Wer nicht will, wenn er kann, wird doch, wenn er später möchte, „nein“ sagen. Hüte dich, dass du, wenn du gern begnadigt sein möchtest und rufst: „Herr Jesu, tue mir auf!“ nicht findest, dass es dann zu spät ist.

Joseph Mede – Zwei Dinge (Bekehrung)

Zwei Dinge sind einem sich bekehrenden Menschen eigen: einen Weg zu gehen, der dem vorigen ganz entgegengesetzt ist, und seine früheren Tritte auszugleichen und zu verwischen. 1. Er muss einen Weg gehen, der seinem früheren Weg ganz entgegengesetzt ist. Viele Menschen denken, dass der Weg zur Hölle nur ein wenig seitwärts gehe von dem Himmelsweg, so dass er in kurzer Zeit ohne besondere Mühe von dem einen auf den anderen kommen kann; aber sie sind sehr im Irrtum, denn wie die Sünde mehr ist als ein Beiseitetreten, nämlich ein klares, direktes Weggehen von Gott, so ist Buße oder das Verlassen der Sünde mehr als ein kleiner Übergang von einem Weg auf den anderen Der Weg des Vergnügens an der Sünde muss in einen Weg der Trauer über dieselbe verwandelt werden; wer abergläubisch falsche Götter angebetet hat, muss nun treulich dem wahren Gott dienen; die Zunge, die geflucht und gelästert hat, muss ebenso reichlich den Namen Gottes im Gebet und in Danksagung gebrauchen; der Geizige muss freigebig werden; der Unterdrücker der Armen muss der Wohltäter derselben werden, der Verleumder seines Bruders ein zärtlicher Wächter über seinen guten Ruf; wer seinen Bruder vorher hasste, muss ihn nun so zärtlich lieben als sich selbst.

John Ryland – Liebe zur Sünde

Wenn es denen, die schon jahrhundertelang die Höllenqualen erduldet haben, möglich wäre, auf diese Erde zurückzukehren (ohne wiedergeboren zu sein), so. glaube ich fest, dass sie trotz allem, das sie um der Sünde willen gelitten haben, dieselbe noch lieben und wieder tun würden.

Charles Vince – Die Sünde

Die Sünde macht keine Schulden, welche die Gnade nicht überreichlich hinwegnimmt.
Die Sünde entstellt keine Schönheit, die die Gnade nicht herrlicher wieder erneuert.
Die Sünde verliert keine Seligkeit, die die Gnade nicht überschwänglich wieder erstattet.

Henry Martin – Die Werkzeuge der Christen

Ein Arbeiter würde sich in der Zeit der Not lieber von allem anderen, als von seinem Handwerkszeug trennen, denn wenn er das verliert, so verliert er alles. Das Lesen des Wortes Gottes und das Gebet sind die Werkzeuge des Christen; ohne sie ist er hilflos. Wie kommt es denn, dass er, wenn die Zeit drängt, beides so sehr unterlässt oder abkürzt? Was ist das anders, als sein Werkzeug verkaufen? Wenn es etwas zu tun gibt, wenn ich etwas ungeschehen lassen muss: ich will doch anhalten am Gebet.