Basilius – Nachfolge

„Hüte dich“, das heißt, nicht was dein ist und nicht deine Umgebung, sondern nur dich selbst sollst du hüten. Denn wir selbst, das Unsrige und das Um-uns sind verschiedene Dinge. Wir selbst sind Seele und Geist, wie wir nach dem Bild des Schöpfers geschaffen sind. Das Unsrige ist der Leib mit seinen Sinneseindrücken. Das Um-uns sind die Güter, die Fertigkeiten und was sonst zum Leben gehört. Was sagt also das Wort? Hüte nicht dein Fleisch, strebe nicht auf jede Weise nach dem, was ihm gut tut, Gesundheit, Schönheit, Freuden und langem Leben. Bewundere auch nicht Besitz, Ruhm und Macht! Du sollst auch die Dinge nicht groß achten, die dir in deinem gegenwärtigen Leben dienlich sind, damit du in der Sorge für sie nicht dein eigentliches Leben vernachlässigst. Sondern „Hüte dich“ heißt: „deine Seele“. Sie sollst du schmücken und um sie besorgt sein, daß aller aus der Bosheit kommende Schmutz durch deine Hut entfernt werde, alle Schande des Lasters abgewaschen werde, um sie mit aller Tugend und Schönheit zu zieren und zu schmücken. Prüfe dich, wer du bist; erkenne deine Natur, erkenne, daß dein Leib sterblich ist, unsterblich aber deine Seele! Erkenne, daß unser Leben zwiefältig ist; eines ist aber der Seele verwandt und hat kein Ende. „Hüte dich“ und hänge dich nicht an das Sterbliche, als sei es unsterblich, aber verachte auch nicht das Ewige, als ginge es dahin!