Jegliche Lust an Niedern Dingen hat mehr Aloe als Honig in sich, spricht der Dichter; wer ihr nachstrebt, leckt Zucker an Dornen und Nesseln. Will Einer Macht, Ehre, Reichthum und Ansehn genießen, so suche er Gott. Solches Alles ist Er der lieben- den Seele, von dem der Apostel rühmt: Ich vermag Alles durch ihn, der mich mächtig macht. Gott ist das Ziel der Seele und ihre höchste Bollendung, er ist der Mittelpunkt aller ihrer Wünsche. Wer seine Freundlichkeit geschmeckt, seine Wahrheit erkannt, seine Herrlichkeit erblickt hat, der spricht erstens: Meine Seele will sich nicht trösten lassen durch eitle Dinge, an Gott gedenke ich und freue mich! Zweitens: Ich meine nichts zu wissen, als Jesum Christum den Gekreuzigten! Drittens: Wer sich rühmen will, der rühme sich mit mir des Herrn! Etwas Höheres hat er nicht zu begehren oder zu wünschen; seine Seele ruhet darin, besitzt in dem Einen Alles mit Sicherheit und achtet das Andere für niedrig und gering.