„Ein Christ ist ein Kind Gottes, ein Bruder Christi, ein Tempel des heiligen Geistes, ein Erbe des Reiches, ein Gesellschafter der Engel, ein Herr der Welt und der göttlichen Natur teilhaftig. Eines Christen Ehre ist Christus im Himmel, und Christi Ehre ist ein Christ auf Erden. Er ist ein wertes Kind Gottes, das mit der Gerechtigkeit Christi angetan, in heiliger Furcht und willigem Gehorsam vor seinem Vater wandelt. Er scheint als ein Licht in der Welt, und als eine Rose unter Dornen. Er ist ein wunderschönes Gnadengeschöpf Gottes, über welches sich die heiligen Engel erfreuen und es allenthalben mit Freuden begleiten. Er ist ein Wunder der Welt, der Teufel Schrecken, eine Zierde der Kirche, ein Verlangen des Himmels; sein Herz ist voll Feuer, seine Augen voll Wasser, der Mund voll Seufzer und die Hände voll guter Werke.“
Monat: Januar 2024
Zell, Matthäus – An Melanchthon auf der Tübinger Konferenz zur Frage, was er vom Abendmahl halte
„Herr Philipp, ich will Euch meinen Glauben sagen und geb auf Eure Frage Antwort: „Als Gott der Herr mich zur Erkenntnis seines heiligen Evangeliums hat kommen lassen, da hab ich vom Abendmahl Jesu Christi nie anders geglaubt und gepredigt, denn dass in dem heiligen Abendmahl des Herrn Christi werde dargereicht allen denen, so es empfahen und genießen, der wahre Leib und das wahre Blut Christi, meines Erlösers und Heilandes. Dass ich aber glauben sollt, ich müsste den Leib und das Blut im Nachtmahl empfahen: substantialiter, essentialiter, realiter, naturaliter, praesentialiter, localiter, corporaliter (lauter dogmatische Bestimmungen des „Wie“ im Abendmahl) rc., der Teufel hat diese Wörter aus der Höllen gebracht; Christus hat einfach geredet: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut.“ Bei diesen Worten bleib ich und glaub nit anders, denn wie Christus, mein Herr, selber geredet hat. Denn wenn es not gewesen wäre, diese Worte: substantialiter, essentialiter rc. hinzuzusetzen, er würde solches auch hingesetzet und geredet haben. Darum soll man allein bei den einfältigen Worten Christi bleiben und glauben, wie er selbst geredet hat.“ Worauf Melanchthon ihm geantwortet: „Du hast recht geredet.““
Zell, Matthäus – Über Martin Luther
„Es hat mich nichts mehr gegen Luther erregt und mir übler an ihm gefallen, desgleichen auch andern guten Männern, als das hart, grässlich oder bissig Verantworten und Schreiben, das er gegen etliche seiner Mitkämpfer, desgleichen Papst, Bischöfen und Anderen getan hat, welche er so scharf, so spöttisch angegriffen hat, dass einer kaum etwas Schärferes, Spöttischeres gelesen haben wird, ja auch kaum von den Propheten, durch welche Härtigkeit und Schärfe (als ich achte) Viel ob seiner Lehre etwas Scheuens gehabt. Mich dünkt aber (so setzt er sehr richtig hinzu), dass die Wahrheit soll angenommen werden, Gott geb, wie sie einhertrabe, sanft oder rau.“
Schwenkfeld, Caspar –
„Wir sollen uns befleißigen, dass wir einander mit Gebet überall zu Hilf‘ kommen. Der Herr Jesus Christus gebe sich ihm und uns Allen nach dem heiligen Geiste, in und durch welchen er jetzo regiert, gnädiglich zu erkennen. So werden wir denn erst sehen, was Zank und Wahrheit, was nötig, was unnötig, was Gott gefällig, ja, was die Labsale unseres Herzens und was Menschentand und Spitzfindigkeit vor den Augen Gottes ist.“
Johann Albrecht Bengel – Vergnügsamkeit.
An einem Wort, Rührung, Wink soll uns genügen.
Johann Albrecht Bengel – Es gilt, zu machen.
Ein einiger Gang, ein Wort, eine Verrichtung ist oft von unermesslicher Wichtigkeit und ewigem Belang. Weg und Wahrheit. In Anfechtung lerne insonderheit Christi Erkenntnis; darin suche deinen Trost, und bekenne es freudig. Ergib dich Christo, der wird dich erleuchten und leiten.
Johann Albrecht Bengel – „Ich bin bei euch“.
Durch die Gegenwart eines so großen HErrn lass dich bewegen.
Johann Albrecht Bengel – Dunkelheit.
Wenn wir Christum nicht spüren, sollen wir uns die Schmerzen zum Suchen treiben lassen.
Johann Albrecht Bengel – Geradezu!
Lautere Einfalt in geistlicher Armut schafft Raum zum Glauben.
Johann Albrecht Bengel – Liebe zu Gott.
Auch das ist Liebe, dass Gott von uns geliebt sein will: Daran ersehen wir die Liebe Gottes gegen uns. Darum sollen auch wir Gott lieben. Auch nur dies, dass wir in der Zeit leben, da wir dazu gelangen können, soll uns erwecken.