Heil denen, die in dieser Welt als Fremdlinge und Pilgrimme wandeln. Ein Fremder geht den kürzesten Weg. Nach dem Vaterlande verlangt und strebt er; hat er Nahrung und Kleider, so laßt er sich begnügen, und will sich nicht mit andern Dingen beschweren. Noth höher jedoch stehen die, von denen der Apostel sagt: Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott! Der Fremdling wird oft durch Allerlei, was er sieht und hört, länger, als er sollte, aufgehalten; der Todte fühlt es nicht einmal, wenn ihm das Begräbnis) fehlt. Er vernimmt weder Tadel noch Lob, weder Schmeichelei noch Verleumdung. Ein glücklicher Tod, der den Menschen so unbefleckt erhält, ja ganz entfremdet von der Welt! Wer nicht mehr in sich lebt, in dem muß ja Christus leben. Denn obwohl ein Solcher für alles Andere todt ist, nichts davon fühlt, nicht darauf achtet, nicht dafür sorgt; so findet ihn doch das, was Christum angeht, immerdar lebendig und bereit. Aber vielleicht kann ein noch erhabnerer Standpunkt gefunden werden und bei wem sollen wir ihn anders suchen, als bei ihm, der bis in den dritten Himmel entzückt ward? Höre den Paulus, wie er von einer solchen Höhe herab spricht: Es sei fern von mir, zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsres Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Nicht allein „gestorben,“ sondern auch „gekreuzigt der Welt,“ sagt er. Ich jener, sie mir. Alles, was die Welt liebt, ist mir ein Kreuz: Fleischeslust, hohe Aemter, Reichthümer, eitles Menschenlob; was aber die Welt für Kreuz hält, dem hange ich an, dem hafte ich an, dem bin ich zugethan mit ganzer Seele. Ist diese Stufe nicht noch höher, als die erste und zweite?