Die Seele muß wachsen und sich breiten, um Gott aufzunehmen. Denn obwohl sie als Geist keine körperliche Ausdehnung gewinnen kann, so giebt ihr doch die Gnade, was ihr die Natur versagt. Sie soll geistig wachsen und zunehmen; sie soll nicht dem Wesen, sondern der Kraft nach wachsen, sie soll auch der Herrlichkeit nach wachsen. Sie soll heranwachsen zu einem vollkommnen Manne nach dem Maaße des Alters Christi, sie soll heranwachsen zu einem heiligen Tempel Gottes. Ihre Größe aber muß man immer nach dem Umfange der Liebe beurtheilen, von der sie erfüllt ist. Liebe sie viel, so ist sie groß; liebt sie wenig, so ist sie klein, liebt sie nicht, so ist sie Nichts.